Hochqualifizierte Migrantinnen in der technologischen Spitzenforschung an Hochschulen

 

Beschreibung des Projekts

Das Forschungsprojekt war Teil des Verbundprojektes „Die Integration hochqualifizierter Migrantinnen auf dem deutschen Arbeitsmarkt – Effekte der Migration auf die Karriereverläufe hochqualifizierter Frauen in Technologiebranchen“, das an den Universitäten HU Berlin, RWTH Aachen und der TU Hamburg-Harburg durchgeführt wurde.

Zentrales Ziel des Projektes war es, Erkenntnisse über die wesentlichen Bedingungen zu gewinnen, die Kontinuität und Erfolg im Karriereverlauf von hochqualifizierten Frauen an Hochschulen ermöglichen sowie die Ursachen zu konkretisieren, die zu Karrierebrüchen führen. Ausgangssituation der Studie war das Missverhältnis zwischen der niedrigen Partizipation von Frauen in weiten Teilen der naturwissenschaftlichen und technischen Fächer an Hochschulen sowie ihren im Vergleich zu Männern durchschnittlich schlechteren Karriereperspektiven auf der einen Seite und dem zunehmenden Wettbewerb unter Hochschulen um die „besten Köpfe“ auf der anderen Seite.

Der Fokus der Studie lag dabei auf hochqualifizierten Wissenschaftlerinnen aus osteuropäischen Ländern, die in diesen Ländern in den naturwissenschaftlich-technischen Fächern in einem weitaus höheren Grad vertreten sind als in Deutschland und auch anderen westeuropäischen Ländern. Als in Deutschland tätige Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund können sie damit ihre oftmals stärkere Integration in diesen Fächern in ihrer Herkunftsgesellschaft mit den Bedingungen an deutschen Hochschulen vergleichen. Der gewählte Zugang zur Forschungsfrage, das heißt insbesondere die Analyse der Erwerbsverläufe hochqualifizierter Migrantinnen aus Naturwissenschaften und Technik ermöglichte darüber hinaus die Evaluation kultureller Normen und Idealvorstellungen einer Gesellschaft hinsichtlich der Zugangschancen von Frauen und Männern zu den Spitzenpositionen in Forschung und Wissenschaft.

Indem die spezifische Situation von hochqualifizierten Wissenschaftlerinnen in Naturwissenschaften und Technik mit Migrationshintergrund auf dem deutschen „universitären“ Arbeitsmarkt untersucht wurde, wurde zugleich die Bedeutung von Mechanismen der Dequalifzierung und des Ausschlusses aus universitären Laufbahnen aufgrund des Geschlechts mit der Bedeutung von Staatsangehörigkeit bzw. des Migrationshintergrund kontextualisiert.

In qualitativen Interviewstudien wurden zunächst die Erfahrungen und Einschätzungen von Expertinnen und Experten aus Hochschule, Politik und Berufsverbänden hinsichtlich der Integration und Karrierechancen von Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund an deutschen Hochschulen erhoben, die in die Entwicklung von Interviewleitfäden mit den hochqualifizierten Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund einflossen. In teilbiografischen Interviews mit den hochqualifizierten Wissenschaftlerinnen wurden dann deren Erwerbsverläufe rekonstruiert, um insbesondere die Mechanismen weiblicher erfolgreicher bzw. verhinderter wissenschaftlicher Karrieren aufzudecken.

Vor dem gewonnenen Erkenntnishintergrund hinsichtlich der Chancen und strukturellen Anforderungen an erfolgreiche Karriere von hochqualifizierter Migrantinnen in Forschung und Wissenschaft wurden schließlich Gestaltungs- und Handlungsempfehlungen für hochschulpolitische Akteurinnen und Akteure in Hochschule und Politik entwickelt.

Das Projekt wurde gefördert im Rahmen der Bekanntmachung „Frauen an die Spitze“ des BMBF und hatte eine Laufzeit von Mai 2009 bis April 2011.

Weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten zum Projekt.

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